Mit viel Motivation aus dem Vorjahr hatte sich der MSC Gefrees-Fichtelgebirge
bereits kurz nach dem Granit Scramble 2022 in die Vorbereitungen für dieses Jahr
gestürzt. Die zweite Ausgabe sollte noch einmal alles übertreffen, da es auch im
Verein in Gefrees etwas zu feiern gab. Der Verein feierte sein 70-jähriges Jubiläum in
Franken, was nicht nur auf der Strecke, sondern auch abseits davon gebührend
gefeiert wurde. Zum Jubiläum gab es gleich zwei Serien in Gefrees zu bestaunen. Den
Hauptact lieferte erneut die HESG, aber auch der dritte Lauf der Hardenduro
European Challenge wurde in das Programm integriert. Diese Ergänzung wertete das
Event weiter auf. Sowohl der Serienorganisator Michele Bosi von der Europäischen
Serie als auch die DOWATEK HardenduroSeries Germany lobten die hervorragende
Organisation des MSC Gefrees.
Fakten, Granit Scramble 05.08.2023
Wetter: 18 Grad, wechselnd bewölkt
Prolog Award Sieger: Fynn Hannemann (BETA)
Sieger: Wade Young (Sherco)
Schnellste Rennrunde: Wade Young (Sherco), 29:58,400
Kommen wir nun zum sportlichen Teil, der erneut einiges zu bieten hatte. 161 Starter
waren nach Gefrees gereist, darunter auch einige internationale Stars wie
beispielsweise der Sherco Factory Pilot Wade Young. Leider gab es auch einige
Absagen, die aufgrund der Red Bull Romaniacs erfolgten, wo einige Fahrer doch ein
paar Blessuren davongetragen hatten.
Möglicherweise hatten einige bereits geahnt, dass es nach den Romaniacs nicht sofort
möglich wäre, wieder auf die anspruchsvolle Strecke in Gefrees zu gehen. Christoph
Greiner vom Gefreeser Club hatte mit seinem Team die Strecke im Vergleich zum
Vorjahr noch einmal erheblich verschärft. Neue Abschnitte sorgten für längere
Rundenzeiten sowie für deutlich mehr Anstrengung bei den Fahrern.
Glücklicherweise spielte das Wetter jedoch mit. Nachdem es auch in Franken in der
Woche vor dem Rennen wiederholt stark geregnet hatte, blieb es ab Freitagmorgen
komplett trocken, und es herrschten perfekte Rennbedingungen ohne Staub oder
Schlamm.
Hannemann beeindruckt die internationale Konkurrenz beim Prolog
Award
Fynn Hannemann eröffnete den Prolog als Erster. Dieser war erneut sehr
anspruchsvoll gestaltet und präsentierte bereits einige schwierige Auffahrten und
steinige Abschnitte. Es war definitiv ein ideales Aufwärmen für das Rennen.
Jedoch konnte niemand die Zeit des Fahrers vom Offroadshop Kölbach-Teams
erreichen. Als erster Starter legte er die Messlatte für die anderen sehr hoch. Nach
Reisersberg sicherte sich der Youngster somit bereits seinen zweiten Prolog Award-
Sieg.
Auch Wade Young schaffte es nicht, er platzierte sich zunächst auf dem vierten Platz.
Dennoch sicherte er sich einen Platz in der ersten Startreihe, da im Rennen jeweils 4
Fahrer pro Minute starten sollten.
Wade macht kurzen Prozess beim Granit Scramble
Die Eckdaten für das Granit Scramble hatten sich im Vergleich zum Vorjahr nicht
verändert. Erneut waren 5 Runden in 4 Stunden für die Teilnehmer geplant.
Während für die Hobbyfahrer die Teilnahme im Vordergrund stand, lag für die
Spitzenfahrer ganz klar das Erreichen des Ziels im Fokus.
Wade Young machte von Anfang an deutlich, dass der Sieg nur über ihn führen
würde. Er setzte sich schnell vom Feld ab und hatte bereits nach einer halben Runde
einen Vorsprung von rund 5 Minuten auf die mit ihm gestarteten Fynn Hannemann,
Marc Wulf und Lenny Geretzky.
Fynn Hannemann präsentierte sich erneut stark, ähnlich wie im Prolog. Er konnte
den zweiten Platz in den ersten zweieinhalb Runden halten und kommentierte: "Es
war ein gutes Gefühl, an der Spitze des deutschen Feldes zu fahren. Leider ließen
mich später die Kräfte und das Glück etwas im Stich, wodurch mich Marc Wulf und
Michele Bosi überholen konnten. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit meiner
Leistung heute."
Es wurde früh deutlich, dass Wade Young als Erster über die Ziellinie springen
würde. Obwohl er auch bei einigen Auffahrten Schwierigkeiten hatte, meisterte er alle
Hindernisse und lobte seine Mitfahrer: "Ich möchte allen Fahrern ein großes Lob
aussprechen, die fair Platz gemacht haben. Ich habe das Rennen wirklich genossen,
der Verein hat eine großartige Strecke gebaut."
Der Südafrikaner beendete die Renndistanz in nur 2 Stunden und 25 Minuten.
Michele Bosi als Zweitplatzierter benötigte fast 45 Minuten mehr und überquerte die
Ziellinie nach 3 Stunden und 14 Minuten. Marc Wulf, der knapp geschlagen den
dritten Platz belegte, konnte die deutschen Farben achtbar vertreten. Mit diesem
dritten Platz sicherte sich Wulf auch die vollen Punkte für die HESG Serienwertung,
wodurch er seinen Vorsprung auf Lenny Geretzky zumindest auf 4 Punkte ausbauen
konnte.
Felix Bähker hatte keinen ganz perfekten Tag erwischt. Die Auswirkungen der
Romaniacs waren noch spürbar, wodurch er nur den achten Platz belegen konnte.
Dennoch behielt er seinen dritten Platz in der Gesamtwertung, obwohl er den
Anschluss an die beiden Führenden etwas verlor.
Von den 161 Fahrern schafften lediglich 10 die vorgesehenen 5 Runden innerhalb der
festgelegten Zeit.
Andreas Pieper erstmals Klassensieger bei den Senioren
In den Klassenwertungen bleibt es weiterhin spannend. Abgesehen von der Pro-
Klasse, in der Marc Wulf den Sieg erringen konnte, und den Junioren, wo Lenny
Geretzky triumphierte, gab es in den anderen Wertungen keine Finisher. Dennoch
konnte durch das eingesetzte Checkpointsystem eine Wertung bis zum letzten Platz
sichergestellt werden.
Andreas Pieper sicherte sich seinen ersten Klassensieg bei den Senioren, wodurch er
seinen Vorsprung weiter ausbauen konnte. Reini Rauch folgt mit Respektabstand, ist
aber nach wie vor nicht chancenlos. Peter Fakler hat noch die Möglichkeit auf den
Meistertitel bei den Amateuren, obwohl er bisher nicht an allen Rennen teilnehmen
konnte. Wo er gestartet ist, erzielte er jedoch meist die volle Punktzahl, so auch in
Gefrees. Damit kletterte er auf den dritten Platz vor, hinter Max Rutz und Lukas
Debus.
Die Damen hatten es in Gefrees besonders schwer. Sie mussten sich wie alle anderen
durch die Steine und Auffahrten quälen. Eva Täuber absolvierte eine volle Runde und
sicherte sich damit den Damensieg vor Julia Bittner und Katrin Hodapp.
Serienorganisator Denis Günther lobte den Verein für die hervorragende Arbeit: „Wir
möchten uns erneut für die großartige Arbeit des MSC Gefrees bedanken. Aus
Fehlern im Vorjahr wurde gelernt und somit wurde ein erstklassiges Event für alle
auf die Beine gestellt. Wir hoffen, im kommenden Jahr wieder einen Lauf in Gefrees
ausrichten zu können, da es sicherlich erneut ein echtes Hardenduro wie in diesem
Jahr sein wird.“
Die HESG macht nun erneut eine kurze Pause. Es geht weiter am 24.09. in Meltewitz,
wo ebenfalls in diesem Jahr nach dem Checkpointsystem wie in Gefrees gefahren
wird.
Aktuelle Informationen der DOWATEK HardEnduroSeries Germany sind immer auf
www.hardenduro-germany.de und in den sozialen Medien zu finden.